Auf wahrscheinlich zum Reichsgut gehörendem Boden entstand gegen Ende des 12. Jahrhunderts die Schaumburg, deren Name sich wohl von „Schauenburg“ herleitet. Sie erhebt sich etwas abseits der Lahn auf einer Anhöhe, die einen großartigen Ausblick in die Umgebung bietet. Im Jahre 1197 befand sie sich ebenso wie die Burg in Limburg in der Hand der Grafen von Leiningen, die hauptsächlich in der Pfalz begütert waren. Durch Heirat geriet sie in den Besitz der aus dem Westerwald stammenden Herren von Westerburg, die jedoch ihrerseits wiederum Anteile an andere Adlige verpfändeten.
So finden wir z.B. auch die Katzenelnbogener Grafen, die sich am Ausbau der Burg beteiligten, als Mitbesitzer wieder. Gerade der Schaumburg ist eine komplizierte und wechselhafte Besitzgeschichte eigen. In ihrer heutigen Erscheinung ist sie eine weitgehende Neuschöpfung des 19. Jahrhunderts mit nur geringen mittelalterlichen Resten. Sie wurde nach dem Burgenideal der Romantik in den Jahren 1850-1855 im Stil der englischen Neugotik von dem Wiesbadener Architekten Carl Boos ausgebaut.