Seit Januar 2023 ist das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) in Kraft. Es wurde 2021 vom Gesetzgeber auf den Weg gebracht, um Rahmenbedingungen für mehr Sorgfaltspflicht und Gerechtigkeit bei globalen Lieferketten zu Sorgen. Aber warum ist dieses Gesetz so wichtig und was sorgt für eine dynamisch fließende Produktionskette?
Neue Regelung entlang der Lieferketten
Zunächst einmal sollen mit der neuen gesetzlichen Regelung soziale Mindeststandards entlang der Produktion gesichert werden. Zum anderen ist die Regelung aber auch sinnvoll, um eine nachhaltige Belieferung zu garantieren. Wie schnell sich im Falle der Unterbrechung von Lieferketten volkswirtschaftliche Probleme ergeben können, haben die letzten beiden Jahre nur allzu deutlich gezeigt. Die Blockade des Suezkanals durch das Containerschiff Evergreen, Engpässen bei Medikamentenlieferung oder der Einbruch von Getreidelieferungen durch den Krieg in der Ukraine haben die Bedeutung globaler wirtschaftlicher Verflechtungen vor Augen geführt.
Auch aus rein eigennützigen Gründen haben westliche Industriestaaten wie Deutschland ein unbedingtes Interesse an gut funktionierenden Lieferketten, auf die man sich langfristig verlassen kann. Die Einhaltung von Menschenrechten entlang der Lieferketten kann als stabilisierender Faktor wirken. So trägt sie etwas zur nachhaltigen Lieferung bei. Um die Verpflichtung darauf und das Ausschließen von Kinderarbeit geht es im Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz.
Lieferketten sind eine echte technische Herausforderung
Funktionierende Lieferketten sind aber auch eine technische Frage. Moderne Produkte setzen aus verschiedensten Rohstoffen und Einzelteilen zusammen. Diese werden an verschiedenen Orten weiter verarbeitet und erst am Schluss zum Endprodukt zusammengefügt. Über den gesamten Produktionsweg wandert die Ware so von Ort zu Ort. Modernes Flottenmanagement wird von Unternehmen genutzt, um den Weg der Waren und deren Koordination zu steuern.
Dabei setzen die Unternehmen auf Just-in-Time-Produktion. Im Idealfall sollten die benötigten Teile genau zum passenden Zeitpunkt eingeliefert werden. Das spart erhebliche Kosten bei der Lagerung. Die Lagerhallen haben sich auf die Autobahnen und in den Zug verschoben. Eine solche passgenaue Zulieferung gelingt jedoch nur dann, wenn die Betriebe genau im Blick haben, welche Waren wo genau unterwegs sind. Sie müssen wissen, was in welchem Lager liegt, welche Materialien sich gerade wo und in welchem Fahrzeug auf der Strecke befinden. Der Begriff Flottenmanagement bezeichnet genau diese Übersicht über die Transportmittel, ihre Bestückung und ihren aktuellen Aufenthaltsort nennt sich Flottenmanagement.
Modernes und verantwortliches Flottenmanagement
Das Flottenmanagement des Digitalen Zeitalters wird nicht mehr nur von Menschenhand gesteuert. Meist kümmert sich Künstliche Intelligenz um die Steuerung. Die moderne Software kann Daten in Jetztzeit abrufen und unmittelbar in das System einpflegen. Anders als ein Mensch überblickt sie das komplexe Zusammenspiel großer Datenmengen. Auch die Auswirkungen kleinster Veränderungen hat sie schnell im Blick und stimmt das Flottenmanagement darauf ab. Die entsprechenden Systeme könnten auch Rücksicht auf jene menschenrechtliche Voraussetzungen legen, auf die das neue Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz Wert legt. Man darf gespannt sein, welche Entwicklungen sich hier in den nächsten Jahren ergeben.