Persönliche Schutzausrüstung (PSA) ist in vielen Arbeitsbereichen und -umgebungen für die Sicherheit der Beschäftigten unverzichtbar. PSA sollte allerdings nicht nur Schutz bieten, sondern auch bequem sein. So werden Arbeitskräfte optimal unterstützt, ohne dass sie bei der Arbeit behindert werden.
Doch wie stellen Sie sicher, dass PSA nicht nur ihren Zweck erfüllt, sondern auch komfortabel und effektiv bleibt? Dieser Artikel bietet einen Überblick über die richtige Auswahl und den Umgang mit PSA und zeigt Ihnen, wie Sie Komfort und Schutz in Einklang bringen können.
Definition von PSA
Gemäß der PSA-Benutzungsverordnung (PSA-BV) ist persönliche Schutzausrüstung jegliche Ausstattung, die von Arbeitskräften getragen oder benutzt wird, um sich vor potentiellen Sicherheits- und Gesundheitsrisiken zu schützen. PSA umfasst also nicht nur Kleidung, sondern auch verbundene Zusatzausrüstung wie Geräte oder Gegenstände.
Einsatz von PSA
Vor der Verwendung von PSA müssen übergeordnete Schritte zur Gefährdungsminimierung ergriffen werden. Aus § 4 des Arbeitsschutzgesetzes lassen sich folgende erforderlichen Maßnahmen ableiten.
- Substitution der Gefahr: Prozessanpassung oder der Austausch von Arbeitsstoffen kann Gefährdungen vermindern.
- Technische Maßnahmen: Bauliche Trennung zwischen Mitarbeitenden und Gefahrenquelle, Absaugung und Be- und Entlüftung reduzieren potenzielle Risiken.
- Organisatorische Maßnahmen: Begrenzte Expositionsdauer und Schulungen von Arbeitskräften mindern Gefahren ebenfalls.
Erst nach Umsetzung dieser Maßnahmen darf PSA zum Einsatz kommen. Um zu wissen, wer PSA benötigt, muss der Arbeitgebende eine Gefährdungsbeurteilung durchführen und die Betroffenen identifizieren. Anschließend muss er die PSA am Einsatzort bereitstellen. Die Beschäftigten sind verpflichtet, die PSA gemäß den Vorgaben des Unternehmens zu verwenden.
Arten von PSA
Je nach Art der Gefährdung und Arbeitsumgebung kommen verschiedene persönliche Schutzausrüstungen zum Einsatz. Schutzkleidung fällt in der Regel in eine der folgenden Kategorien.
- Schutzkleidung: Overalls, Kittel oder Anzüge gegen Hitze, Chemikalien, Infektionen
- Hand- und Armschutz: Schutzhandschuhe
- Atemschutz: Masken, Atemschutzgeräte
- Kopfschutz: Schutzhelme, Anstoßkappen, Haarschutzhauben und Haarschutznetze
- Augen- und Gesichtsschutz: Schutzbrillen und Schutzschirme
- Fuß- und Knieschutz: Sicherheits- und Schutzschuhe, Berufsschuhe, Knieschoner
- Gehörschutz: Kapselgehörschutz, Gehörschutzstöpsel, Otoplastiken
- Hautschutz: UV-Schutzmittel, Hautpflege- und Hautreinigungsmittel
- Stechschutz: Stechschutzkleidung, Stechschutzschürzen und Stechschutzhandschuhe
- PSA gegen Absturz: Auffanggurte, Haltegurte, Falldämpfer
- PSA zum Retten aus Höhen und Tiefen: Abseilgeräte, Rettungsgurte, -schlaufen, -hubgeräte
- PSA gegen Ertrinken: Kälteschutzanzüge, Rettungswesten, -mittel
Die vielfältigen Arten von PSA bieten Schutz in den verschiedensten Arbeitssituationen. Durch die Auswahl geeigneter Arbeitskleidung wird Sicherheit und Komfort für Arbeitskräfte sichergestellt.
Auswahl geeigneter PSA
PSA sollte immer dem aktuellen Stand der Technik entsprechen und Gefahren bestmöglich minimieren. Unbequeme PSA kann dazu führen, dass die Arbeitsleistung abnimmt oder Beschäftigte die Ausrüstung ablehnen. Daher muss neben dem Sicherheitsaspekt auch der Komfort betrachtet werden. Es gibt verschiedene Faktoren, die das Tragen von PSA angenehmer machen.
Die PSA muss für alle Beschäftigten in passenden Größen vorhanden sein. Verstellbarkeit mittels Gurten, Bändern oder Klettverschlüssen ermöglicht weitere individuelle Anpassungen. Hautverträgliche und atmungsaktive Materialien erhöhen den Tragekomfort. Zusätzlich sollte PSA ergonomisch gestaltet sein, Bewegungsfreiheit gewähren und leicht handhabbar sein.
Aus Gründen des Tragekomforts und der Hygiene sollte für jeden Beschäftigten eine eigene PSA bereitgestellt werden.
Rechtsgrundlage
Der Komfort spielt eine entscheidende Rolle, allerdings steht der Schutzaspekt bei PSA an erster Stelle. Verschiedene Gesetze stellen sicher, dass die verwendete PSA hochwertig ist.
Die Verordnung (EU) 2016/425 ersetzt die Richtlinie 89/686/EWG und definiert Anforderungen für persönliche Schutzausrüstungen auf dem EU-Markt. Sie umfasst Herstellung, Kennzeichnung und Konformitätsbewertung von PSA.
In Deutschland verpflichtet das Arbeitsschutzgesetz den Arbeitgebenden in § 3 zur Gewährleistung der Sicherheit der Beschäftigten, was auch die Bereitstellung von PSA einschließt. Die PSA-Benutzungsverordnung regelt Einzelheiten wie Auswahl, Bereitstellung, Wartung, Reparatur, Ersatz und Lagerung von persönlicher Schutzausrüstung.
Die Verordnung (EG) Nr. 765/2008 setzt Rahmenbedingungen für die Marktüberwachung von Produkten in der EU. Sie besagt, dass PSA mit CE-Kennzeichnung europäische Sicherheitsstandards erfüllt und Herstellerprüfungen durchlaufen hat.
Richtiger Umgang mit PSA
Um die Schutzleistung von PSA zu maximieren, sind verschiedene Aspekte zu berücksichtigen.
Es muss stets sichergestellt sein, dass die Gebrauchsdauer von PSA nicht überschritten wird. Die Gebrauchsdauer umfasst den Zeitraum, in dem PSA funktionstüchtig ist. Sie wird durch verschiedene Faktoren wie Lagerung oder Art des Einsatzes beeinflusst. Durch die richtige Pflege lässt sich die Gebrauchsdauer erheblich verlängern. Genaue Pflege- und Handlungsanweisungen sind immer den Hersteller- und Benutzerinformationen zu entnehmen.
Regelmäßige Wartung und Inspektion garantieren den Sicherheitsstandard der PSA. Abhängig von der Art der PSA erfolgt die Prüfung entweder durch die Mitarbeitenden selbst oder in spezialisierten Werkstätten.
Vor jeder Benutzung müssen Arbeitskräfte außerdem die persönliche Schutzausrüstung auf visuelle und funktionale Mängel prüfen. Sollte ein Verdacht auf Beschädigung der PSA bestehen, muss das sofort dem Verantwortlichen gemeldet werden. Beispiele für augenscheinliche Mängel sind Risse im Industrieschutzhelm oder beschädigte Laufsohlen.
Fazit
Persönliche Schutzausrüstung ist ein entscheidender Bestandteil der Arbeitssicherheit und ist in vielen Situationen und Arbeitsumgebungen notwendig, um Gesundheitsrisiken zu minimieren. Um eine optimale Schutzwirkung zu garantieren, benötigt es nicht nur angemessene Schutzmaßnahmen, sondern auch die Berücksichtigung des Tragekomforts.
Durch die Auswahl geeigneter Schutzkleidung stellen Sie sicher, dass Sie und Ihre Mitarbeitenden geschützt sind und die Arbeitsleistung nicht beeinträchtigt wird. Indem Sie die Kriterien für hochwertige und komfortable Arbeitskleidung beachten, können Sie mit PSA sowohl Schutz als auch Komfort für Ihre Beschäftigten garantieren.