Beschilderung: Im Hessischen Teil als R 10, teilweise auch R 7 und dem weißen Zusatzschild mit grünem Schriftzug Lahn. In Rheinland-Pfalz, ab Diez mit Pfeilwegweisern, in weißer Schrift auf grünem Grund „Lahntal Rad- und Wanderweg R 36“ und ergänzend das weiße Zusatzschild mit grünem Schriftzug „Lahn“.
Länge: ca. 230 km.
Charakteristik: Eine abwechslungsreiche, bis auf wenige Ausnahmen steigungsfreie Strecke bietet die Route an der Lahn. Die Strecke ist weitgehend autofrei.
Der landschaftlich schönste Teil, der durch die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz führenden Lahn, ist sicherlich der mäanderreiche rheinland-pfälzische Abschnitt von Diez bis zur Rheinmündung bei Lahnstein.
Insgesamt eine abwechslungsreiche und hauptsächlich ebene Strecke, die als familienfreundlich zu bezeichnen ist.
Karten und Literatur
ADFC-Radtourenkarte 1 : 150.000, Blatt 15, 16, Bielefelder Verlagsanstalt, je €12,80.
Radwanderkarte 1 : 100.000, Radwandern in Rheinland-Pfalz, Blatt Nordost (RWKNO), Ausgabe 1987, LVA Rheinland-Pfalz, € 11,80.
Radwanderweg Lahn, VUD-Verlag Freudenstadt, 2. Auflage 1995. DM 19,80. Radwanderführer mit topographischer Kartengrundlage in praktischer Ringbuchheftung.
Naturpark Nassau, Topographische Karte 1 : 50.000 mit Rad- und Wanderwegen, herausgegeben vom Landesvermessungsamt Rheinland-Pfalz, €13,30.
Das Lahnbuch – Fahrten an einem reizvollen Fluß, Fuß-, Rad- und Wasserwandern. Elisabeth Regge, €17,80 (Verlag E. Regge, 60598 Frankfurt).
Top-Stern-Karte“Westerwaldkreis“, Radwanderkarte auf Grundlage der topographischen Karte 1 : 50.000 mit Tourenvorschlägen und Hinweisen. Pietruska-Verlag, € 9,80.
Verlauf: Lahnquelle – Laasphe – Biedenkopf-Wallau (Schloß, Museum) – Dautphetal – Marburg (Schloß, Stadtbild) – Weimar – Fronhausen – Lollar – Gießen – Wetzlar (Altstadt) – Solms – Leun – Löhnberg – Weilburg (Schloß) – Villmar – Runkel (Burgruine) – Limburg – (Altstadt, Dom) – Diez (Schloß, Burg) – Nassau – Bad Ems – Lahnstein.
Bemerkungen: Der Lahnradweg verbindet die drei Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz. Wenn die letzten kleineren Defizite in Sachen Radwegeinfrastruktur und Beschilderung behoben sind, kann es der Lahnradweg durchaus mit anderen großen, flußbegleitenden Radfernwegen aufnehmen; aber schon jetzt lohnt sich die Route. Interessant ist sicherlich auch eine kombinierte Rad-/Wasserwandertour, denn aus der Kanuperspektive ergeben sich oft völlig neue Perspektiven. An zahlreichen Orten können Boote gemietet werden und auch organisierte Rad-/Boot-Touren werden entlang der Lahn angeboten.
In Biedenkopf lohnt sich ein Besuch des Landgrafenschlosses, in dem sich das Hinterländer Heimatmuseum befindet. Die altehrwürdige Universitätsstadt Marburg ist reich an Zeugnissen der Geschichte, die dem Besucher von der Elisabethkirche durch die malerische Altstadt bis zum Schloß begegnen. Auch Gießen lädt zum Verweilen ein. Neues Schloß und Zeughaus sollte man auf jeden Fall aufsuchen.
Für einen Abstecher lockt die Grube Fortuna mit einem Ausflug unter die Erde. Im ehemaligen Erzbergwerk wird der Bergbau eindrucksvoll präsentiert. Der nächste Blickfang liegt hoch oben über dem Lahntal: das Renaissanceschloß Weilburg ist bereits von weitem sichtbar. Hier gibt es auch ein bundesweit einmaliges technisches Denkmal zu sehen: 1847 wurde hier zur Schiffbarmachung der Lahn ein Schiffstunnel gebaut. Der Limburger Dom signalisiert seine Attraktion bereits von fern; die gesamte Altstadt ist einen längeren Aufenthalt wert. Die landschaftlichen Höhepunkte des Lahntalradweges liegen in den engen Lahnwindungen zwischen Weilburg und Runkel sowie zwischen Diez und Lahnstein.
Diez beherbergt das Schloß Oranienstein mit dem Nassau-Oranien-Museum. Das anschließende Fachingen ist durch seine Mineralquellen bekannt.
Weitere Burgen und Schlösser säumen den Weg, so die Burgruine Balduin, Schloß Schaumburg, Burg Laurenburg, um nur einige zu nennen. Obernhof mit seinem sehenswerten Kloster Arnstein kann als Ausgangspunkt für eine Wanderung ins Dörsbachtal benutzt werden. Eine gänzlich andere Epoche, nämlich die wilhelminische Ära, repräsentiert Bad Ems als Bad- und Kurstadt. Lahnstein schließlich, an der Mündung der Lahn in den Rhein gelegen, verbindet mittelalterliche Ritterromantik (Burg Lahneck) mit modernsten Freizeitanlagen.
An der Lahnmündung können Sie Ihre Tour ins Rheintal fortsetzen, und auch der Moselradweg ist von hier nicht weit.
Beinahe die gesamte Strecke wird von der Eisenbahn begleitet, die sich für Hin- oder Rückfahrt anbietet. Koblenz (als Endpunkt), Gießen oder Marburg sind hervorragend per Interregio erreichbar.
Bad Laasphe ist nur per Nahverkehr von Marburg angebunden. Die Route wird im rheinland-pfälzischen Teil im Stundentakt mit modernen Nahverkehrszügen begleitet, so daß ein Umsteigen nie problematisch ist.
Der Transport von Fahrrädern auf der Lahnstrecke ist kostenlos! (Stand 1996)
Die Lahn entspringt bereits in Nordrhein-Westfalen und führt auch durch Hessen, aber eins steht fest: Für Radfahrer ist sie in Rheinland-Pfalz am schönsten. Das Eldorado der Kanuten und Radfahrer mit seinem herrlichen, tief eingeschnittenen Flußtal, teilweise vollkommen autofrei, lockt nicht mehr nur allein die Koblenzer am Wochenende.
Information
Leider gibt es für den Radwanderweg Lahn noch keine einheitliche Vermarktungsstelle, so daß an dieser Stelle die Adressen der einzelnen für den rheinland-pfälzischen Teil der Lahn zuständigen Fremdenverkehrsinstitutionen genannt werden.
Städtisches Verkehrsamt Diez, Wilhelmstraße 63, 65582 Diez, Telefon: 06432-501270, Fax: 06432-5136
Touristik im Nassauer Land e. V., Rathaus, 56377 Nassau, Telefon: 02604-70230, Fax: 02604-70257
Kur- und Erholungsgemeinschaft Bad Ems e. V., Römerstraße 1, 56130 Bad Ems, Telefon: 02603-4488
Städtisches Verkehrsamt Lahnstein, Stadthallenpassage, 56112 Lahnstein, Telefon: 02621-914170-1, Fax: 02621-914340.